Brandanschlag in Langendreer mit rechtsradikalem Tätermotiv?

Am Samstag, 18. September, sind nachts um 1 Uhr an der Oberstraße in Langendreer ein Wohnmobil und ein Motorrad in Brand gesetzt worden. Für diese Brandstiftung ist kein sonstiger Grund erkennbar – als einziges Motiv kann daher nur in Betracht gezogen werden, dass hier Brandsätze gelegt wurden, weil an den beiden Fahrzeugen Antifa-Aufkleber angebracht waren.

Die Initiative Langendreer/Werne gegen Nazis verurteilt diesen Brandanschlag aufs Schärfste. Sollte sich bei den noch laufenden Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Staatsschutz herausstellen, dass die beiden Fahrzeuge allein wegen ihrer Aufkleber – und damit aus rechter politischer Motivation – angesteckt wurden, würde dies bedeuten, dass jetzt auch im Bochumer Osten wieder Menschen mit einer rechtsradikalen Gesinnung Gewalt ausüben.

Bereits vor 10 Jahren waren in Langendreer NPD-Anhänger gewalttätig geworden; damals hatten fast 2000 Menschen dagegen demonstriert. In den folgenden Jahren war es dann noch mehrfach zu Angriffen von Rechten gekommen; insbesondere im Bereich der S-Bahn-Haltestellen waren jüngere Leute von Skinheads zusammen geprügelt worden. Deren harter Kern war dann aber nach Dortmund-Dorstfeld gezogen.
Gewalt kann und darf niemals ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein. Die Anwendung von Gewalt gegen Personen oder Sachen zeigt, dass diejenigen, die gegen Sachen und auch Menschen gewalttätig werden, ohne Rücksicht auf andere Meinungen und Lebensweisen ihre Gesinnung durchsetzen wollen, dabei die Spielregeln einer demokratischen Gesellschaft buchstäblich mit Stiefeln treten und selbst vor Gewalt gegen Menschen nicht zurückschrecken.

Um hiervor zu warnen und über derartige Untaten aufzuklären, wurde schon seit einiger Zeit von der Initiative Langendreer/Werne gegen Nazis zusammen mit der Lessing-Schule eine Ausstellung vorbereitet, in welcher ab 25. Oktober 2021 für zwei Wochen über die Opfer rechter Gewalt von 1990 bis 2020 mit 200 Toten (!) informiert und diskutiert werden soll.
Und wenn gerade in dieser Situation Fahrzeuge in Langendreer – offenbar – aus rechten politischen Motiven in Brand gesteckt werden, erfordert dies von allen, die eine solche rechte Gruppierung hier nicht haben wollen, dass aktiv und offen hiergegen protestiert wird.

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